Überblickt man die deutsche Filmgeschichte von ihren Anfängen bis 1933, so besticht die Dynamik ihrer Entwicklung. Die traditionellen Künste – die Malerei, die Literatur und die Musik – haben sich über Jahrtausende entwickelt. Die Kunst des Spielfilms prägte sich mit ihren wesentlichen Mitteln und Methoden in knapp vier Jahrzehnten aus.An der Wiege des Films, Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, stand die Technik mit der Faszination des bewegten Bildes. Diese Jahrmarktsattraktion wurde anfangs von den arrivierten Künstlern ignoriert oder belächelt, dann auch befremdet und verdammt. Doch es vergingen nur wenige Jahre, bis bedeutende Künstler, erst neugierig, dann interessiert und engagiert, sich des einst verspotteten Mediums und seiner neuen Möglichkeiten mit Vehemenz annahmen. Die ersten Filmemacher stützten sich auf Stoffe und Erfahrungen der Literatur, der darstellenden und bildenden Künste. Die Anfänge der deutschen Spielfilmkunst sind mit den großen Namen des deutschen Theaters Albed Bassermann, Paul Wegener und Max Reinhardt untrennbar verbunden.Die Entwicklung des Films und der Spielfilmkunst in Deutschland vollzog sich in historisch atemberaubender Schnelle. Bereits während des Ersten Weltkrieges entstand eine beachtliche Filmindustrie, die nach 1918 trotz der verheerenden Kriegsfolgen rasch expandierte. 1912 existierten elf Produktionsfirmen, 1920 bereits weit über zweihundert. Neben und mit der Vermarktung des Zelluloids entstanden in wenigen Jahren jene klassischen deutschen Stummfilme, die mit den expressionistischen und Kammerspielfilmen ihre ersten Höhepunkte erreichten und zugleich Weltgeltung erlangten.Spätestens seit Vor der Tür (1915) wird deutlich, dass der deutsche Spielfilm immer ein Reflex der gesellschaftlichen Realität war. Aber nach der Desillusionierung vieler Künstler in ihrer Protest- und Mitleidshaltung wandte sich der Spielfilm mit der Neuen Sachlichkeit so unvermittelt der Realität zu, dass schließlich die Konflikte und Nöte von Individuen auch als Widersprüche und Kämpfe von sozialen Klassen ins Bild traten.Der Film wurde gebraucht, sehr früh auch missbraucht. Geschichtsnotorisch ist Ludendorffs Bestreben im Jahre 1917, die deutsche Filmindustrie zu vereinheitlichen, „um eine planmäßige und nachdrückliche Beeinflussung der großen Massen im staatlichen Interesse zu erzielen“. Sein Wunsch, dass der Film „zum glücklichen Abschluss des Krieges“ beitragen möge, erfüllte sich zwar nicht, aber seine Initiativen führten zur Gründung der Ufa, die den nationalistischen Geist in die Weimarer Republik „hinüberrettete“ und schließlich unter Hugenbergs Führung den Faschismus vorbereiten half. (...) [Günther Dahlke, Günther Karl]
Sezione bibliografica dedicata al cinema espressionista tedesco, o al nesso correlato.
Cinema espressionista
Thematic library
Description
Libro
Details
Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933
Ein Filmführer
Günther Dahlke, Günther Karl
Nota degli autori
N. d.
Henschel Vergal
Berlin
1993
978-3894870096
408
Rigida con sovraccoperta
19,8 x 2,6 x 22,6 cm
1,05 kg
ISBN-10: 3894870095 / UNSPSC-Code : 55101500
Cat. BCS-ET-031
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